Als ich sechszehn Jahre alt war hörte ich Musik, die ich nicht leiden konnte. Hing mit Menschen ab, bei denen ich mich nicht wohl fühlte. Ging auf Partys auf die ich keine Lust hatte. Sagte „ja“, obwohl ich nein meinte. Zog Sachen durch die mich fertig machten. Gab Dinge auf, an denen mein Herz hing. Gab Dinge nicht auf, an denen mein Herz kaputt ging.
Und all das habe ich meistens aus dem ein und den selben Grund getan: Ich wollte DAZU GEHÖREN: Zu irgendwem oder irgendetwas. Wollte jemand sein, der gemocht, geliebt und beachtet wird. Fügte mich also lieber der Mehrheit, der Norm, den Vorstellungen oder der Meinung anderer, anstatt einfach mal zu hören. Und zwar auf mich zu hören. Riss mir mal ein Bein und manchmal auch mein Herz raus.
Dazuzugehören ist irgendwie und irgendwo ein menschliches Grundbedürfnis. Etwas, das uns in den Genen liegt, uns überleben lässt. Keiner ist der geborene Einzelgänger. Am besten überleben wir in der Gruppe. Ich glaube, das ist der Grund, warum wir auf Anpassung trainiert werden. An dieses gesellschaftliche „so solltest du sein“ und „das solltest du tun“.
Aber Ja! Irgendwie sind wir damit groß geworden. Wir alle. Die einen von uns erlebten das vielleicht bei ihren Eltern intensiver, die anderen vielleicht etwas entspannter. Aber im Endeffekt haben wir das alle erlebt – nur in unterschiedlichem Ausmaße. Haben angefangen zu denken, nur von ihnen geliebt zu werden, wenn wir bestimmte Anforderungen oder Bedingungen erfüllen. Oder eben ein bestimmtes Verhalten an den Tag legen.
Naja und später,… später sind es nicht mehr die Eltern, von denen wir gemocht und akzeptiert werden wollen, sondern die Freunde, der Partner, Kollegen und unwichtige Bekannte.