Gefährliche Lügen

Habt ihr euch schon mal gefragt, welchen Stellenwert Ehrlichkeit in eurem Leben hat? Und welchen Stellenwert Ehrlichkeit in der Gesellschaft hat?

Ich weiss nicht, ob es nur mir so geht, aber es fühlt sich so an, als wäre Ehrlichkeit auf dem absteigenden Ast im Ranking der guten Eigenschaften. Tatsächlich werde ich das Gefühl nicht los rund um die Uhr belogen zu werden.

Das ist an sich eine unangenehme Feststellung, doch noch schlimmer finde ich, dass es scheinbar Niemanden zu interessieren scheint. Denn mit der Wahrheit, hat sich auch die Empörung verabschiedet.

Wir haben uns daran gewöhnt von Trump, Zuckerberg und ja, auch Influencern belogen zu werden. Und während alle von Authentizität sprechen, habe ich oft das Gefühl, dass man sich diese Eigenschaft nur so lange selbst zureden muss, bis Andere es glauben. Ähnlich wie Trump „Siege erzielt“, die eigentlich keine sind. Er ist das Vorbild, wenn es darum geht Tatsachen zu verdrehen und eine Lüge so lange zu erzählen, bis Menschen glauben, es sei Wahrheit enthalten. Nun gibt es glücklicherweise Journalisten angesehener Magazine, die hinterfragen, Tatsachen auf den Grund gehen und echte Wahrheiten ans Licht bringen.

Doch wer hinterfragt bei den anderen kleinen und größeren Lügen, die unseren Alltag begleiten?

Viel zu oft lasse ich mich berieseln, bei Instagram, Pinterest, im Radio, im Alltag. Ich schaue mir Bilder nicht mehr genauer an, frage mich nicht mehr, ob sie die Realität abbilden, ob Frauen wirklich so aussehen oder Menschen wirklich so wohnen. Ich nehme das Bild einfach als Wahrheit hin. Genauso selten hinterfrage ich die Absichten oder Handlungen der Menschen, die ich täglich treffe. Dabei weiss ich selbst am besten, dass im Netz folgende Devise herrscht: Fake it, till you make it.

Ob die Zahl der Instagram Follower, die gestellten Bilder oder Fake-Freundschaften. Überall wird betrogen. Dabei stört mich weniger ein retuschiertes Bild oder eine gelegentliche, perfekte Inszenierung, sondern das Gefühl, das es vermittelt: Dass mein Leben, wie es ist, nicht reicht. Ich will gar nicht daran denken, wie oft ich am Tag belogen werde. Und wisst ihr was: ich denke auch tatsächlich nicht darüber nach.
Und genau das ist das Problem.

Doch warum ist das so?
Vermutlich hinterfragen wir zu selten, weil wir uns beschäftigt halten. Denn sind wir mal (apropos!) ehrlich: wann haben wir schon die Zeit Dinge zu hinterfragen?

Viel zu oft nehmen wir Impulse von außen einfach hin, akzeptieren sie als Wahrheiten und widmen uns im nächsten Augenblick dem nächsten Impuls. Um Informationen zu hinterfragen, müssen wir zuerst Informationen verarbeiten. Und genau daran scheitert es zu häufig. Denn kaum nehmen wir eine Information auf, folgt sogleich die Nächste. Während wir schon wieder gedanklich woanders sind, immer getrieben vom nächsten Impuls, nehmen wir die Umwelt nicht mehr so intensiv wahr, wie früher. Oder wann seid ihr das letzte Mal Bus gefahren ohne auf euer Handy zu schauen? Unsere kritische Auseinandersetzung ist also der Preis, den wir für die gesellschaftliche Schnelllebigkeit zahlen.

Möglich also, dass die Masse der Lügen im Alltag uns so gleichgültig werden lässt.

Aber würden wir die Komfortzone für die Wahrheit verlassen wollen?

Frag dich mal: würdest du die schmerzhafte Wahrheit gegenüber der bequemen Lüge stets vorziehen? Und wenn ja, bist du auch bereit dich selbst nicht zu belügen?

Denn wenn wir von Ehrlichkeit sprechen, so gilt diese auch uns selbst gegenüber.

Sind wir bereit uns Niederlagen einzugestehen oder Erfolge zu feiern? Wer würde sich selbst negative Eigenschaften eingestehen wie Missgunst, Egoismus, Arroganz oder Streitlust? Und wer sieht seine guten Eigenschaften wie Hilfsbereitschaft, Loyalität, Integrität als etwas, das ihn tatsächlich gegenüber Anderen auszeichnet? Wer hat wirklich ein realistischen Bild seines gegenwärtigen Ichs?

Vielleicht ist Ehrlichkeit sich selbst gegenüber die Königsdisziplin und der erste Schritt zu mehr Ehrlichkeit im Leben und vielleicht, ganz vielleicht, müssen wir erst unsere eigene Maske abnehmen um die wahren Gesichter der Anderen zu sehen.

In einer Gesellschaft, die von Ihrem Selbstzweifel profitiert, ist es eine rebellische Handlung, sich selbst zu mögen.

Wir alleine bestimmen was mit unseren Körpern passieren soll und was nicht, auch wenn viele uns von was anderem überzeugen wollen.

Und doch ist es immer so ein Ding mit der Selbstliebe. Man kann es noch so nach außen propagieren und doch innerlich mit sich kämpfen. Auch ich bin seit mittlerweile vielen, vielen Jahren getrieben von Unsicherheiten.

Bevor ich überhaupt die innerliche Stärke aufbringen konnte meine Zweifel zu hinterfragen, war ich bereits getrieben von den Gedanken noch weniger liebenswert zu sein als vorher eh schon.

Und diese Art der Abwertung, der wir uns selbst stetig aussetzen, passiert natürlich nicht nur auf den Körper bezogen. Oft können wir uns selbst nichts recht machen und denken dabei noch, wir machen es für die Akzeptanz und Liebe anderer.

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Das Leben ist mehr als nur Oberfläche.

Ich sitze im Auto, auf dem Weg zur Arbeit. Es ist Morgen, während die Stadt erwacht und die Sonne durch die schmutzigen Fenster dringt. Ich habe Musik im Ohr und sehe die Menschen, mit den Blicken auf ihre Smartphones gerichtet. Jeder in seiner Welt und isoliert von dem, was vor seiner Nase liegt. All wirken in ihrer digitalen Welt verloren.

Anderes Szenario: Ich bin mit einer Freundin essen und sehe ihren Blick auf das Display ihres Handys, nachdem ich von der Toilette zurückkehre. „Normaler Anblick“, denke ich mir: DIGITAL LOVE. Das Smartphone ist den Meisten näher als ihr Partner. Es ist ein nützliches Werkzeug, aber es zieht uns weiter von uns selbst weg, als wir denken.

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Generation Beziehungsunfähig

Es gibt immer mal wieder Momente, in denen ich mich frage, wie mein Leben aussehen würde, wenn ich an bestimmten Punkten meines Lebens andere Entscheidungen getroffen hätte. Es sind diese „Was wäre, wenn“-Momente, in denen ich mir mich in einer anderen Version meines Lebens vorstelle.

Oft beginne ich mein Leben mit dem Leben meiner Eltern zu vergleichen, an welcher Stelle sie standen, als sie in meinem Alter waren. Sie waren verheiratet, hatten ein Haus, Kinder und zwei Autos, alles war geordnet. Sie waren weiter als ich. So gesehen bin ich verglichen mit ihrem Leben gnadenlos gescheitert. Und damit bin ich nicht allein.

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Wie kann ich Hemmungen und Blockaden überwinden?

Sei es der attraktive Mann neulich in der Bäckerei, oder die gut aussehende Frau aus dem Büro gegenüber: Es gibt immer wieder Situationen, in denen man gern jemanden ansprechen würde, sich aber nicht traut. Aus Angst, zurückgewiesen zu werden. Oder die Sportart, die einen schon lange reizt, für die sich aber irgendwie nie die Gelegenheit findet, sie auszuprobieren. Weil es auch hier immer wieder einen vermeintlich guten Grund gibt, der dagegen spricht: zu teuer, zu riskant, zu zeitaufwendig.

Solche und ähnliche Hemmungen haben wir alle. Dadurch blockieren wir uns immer wieder in mehr oder weniger entscheidenden Momenten des Lebens und trauern dann vertanen Chancen und verpassten Gelegenheiten nach. Wer das überwinden will, sollte seinen Hemmungen und Blockaden auf den Grund gehen – und sein Denken und Handeln verändern. Nur so kann es gelingen, auf Dauer zufriedener zu sein.

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Vom Selbsthass zur Selbstliebe

Liebe ist etwas Wunderbares. Als Kind lernen wir aber, dass es falsch ist, in uns selbst verliebt zu sein. Man lernt stattdessen, sich selbst ständig zu kritisieren. Julia hat das falsch gemacht. Lisa war nicht brav. Tobias ist zu laut!Kein Wunder, dass Persönlichkeitsentwicklung so beliebt ist. Wir behandeln uns selbst, als wären wir kaputte Maschinen. Ich habe das viele Jahre lang so gemacht. Ich könnte weinen, wenn ich mich daran erinnere, wie viel Hass unter meinen heiligen Bemühungen steckte, endlich ein besserer Mensch zu werden. Die größten Fallen der Persönlichkeitsentwicklung und wie du dich daraus befreist.

Ich war manchmal frei von Angst. Aber auch frei von Leben. Und fast tot vor Meditation.

Hass ist etwas Schreckliches. Weniger für den, der gehasst wird, als für den, der hasst. Das Gefühl vergiftet Körper und Gedanken.

Unzufriedenheit mit sich selbst ist ein Nein zu sich selbst. Wo ist der Unterschied zum Hass? Ich sehe keinen. Ich habe mich gehasst für meine ständige Angst. Also habe ich versucht, besser zu werden, meine Angst zu besiegen. Sie platt zu machen.

Aber es war mein Gefühl, ein Teil von mir, gegen das ich mich da gestellt habe. Ich habe also samt der Angst noch jede Menge anderer Aspekte von mir versucht, über Bord zu werfen.

Echte Persönlichkeitsentwicklung ist, sich selbst lieben zu lernen. Mit allem, was dazu gehört.

Denn darum ging es uns ja ursprünglich: Zufrieden sein können mit uns selbst.

Was liebe ich an mir? Kann ich den ersten Schritt machen, und den Hass und die Abneigung in mir anerkennen? Kann ich akzeptieren, dass ich mich (noch) nicht akzeptiere? Das sind die ersten Schritte.

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DUBAI. ALLES VOLL VON SUPERLATIVEN.

Muhammad bin Raschid Al Maktum ist Herrscher des Emirats Dubai und Premierminister, Verteidigungsminister sowie Vizepräsident der Vereinigten Arabischen Emirate. Er besitzt die Dubai, eine der längsten Motoryachten der Welt.

Die Dubai Mall in Downtown Dubai ist eines der größten Einkaufszentren der Welt und es beherbergt eines der größten Aquarien der Welt mit 33.000 Seetieren. Darunter verschiedene Haiarten, Rochen, Krokodile und so einiges mehr.

Der höchste Turm der Welt steht natürlich auch in Dubai: der Burj Khalifa.
Und der Burj Khalifa sprengt gleich mehrere Rekorde auf einmal. Mit 829,8 Meter ist er sowohl das höchste bis heute errichtete Gebäude als auch das höchste Bauwerk der Welt. Er ist das Gebäude mit der höchsten genutzten Etage, hat das höchste Dach und die dritthöchste Aussichtsplattform.
Zu seinen Füßen liegt die Dubai Fountain, und jetzt alle im Chor: Es ist das größte Wasserspiel der Welt.

Ich liege dem Burj Khalifa zu Füßen, starre in die erleuchtete Nacht und frag mich, wie lang man wohl bräuchte, wenn man die 800 irgendwas Meter zu Fuß rauf gehen müsste, 2.909 Stufen führen vom Erdgeschoss durchgehend bis in die 160. Etage. Wie zum Geier baut man überhaupt so ein hohes Gebäude und werden die Fenster der obersten Stockwerke überhaupt geputzt? Werden die Fensterputzer aufgrund des starken Windes dort oben nicht weggeweht?

Ich bin vom Süden mit dem Taxi in die Stadt reingefahren und hab dabei erst die Absurdität dieses Ortes begriffen. Während in den Outskirts alles staubig und karg ist, nähert man sich oberirdisch der Skyline der Stadt bis man plötzlich mitten drin ist. Wie aus der Vogelperspektive braust man zwischen den glänzenden Hochhäusern hindurch.

Dazwischen thront der Burj Khalifa. 
Schnurgerade und elegant sticht er wie eine Nadel in den Himmel, winzig und behäbig wirken die anderen Hochhäuser dagegen.

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Der wahre Grund, warum manche Beziehungen funktionieren und andere nicht.

Die typische Situation: Ihr trefft jemanden, es macht klick, und dann ist es um euch geschehen.

Nach dieser Begegnung bekommst Du den Typen nicht mehr aus dem Kopf. Du versuchst, an etwas Anderes zu denken, aber nichts funktioniert. Jedes Detail des Treffens gehst Du im Kopf noch einmal durch. Was hat er gesagt, was hast Du gesagt, wie war seine Körpersprache? Du denkst an all das, was Du gerne gesagt hättest.

Ständig schaust Du auf dein Telefon. Hat er geschrieben, war er online? Ist das der Fall, macht dein Magen einen Salto, dein Herz rast, du möchtest vor Freude schreien.

Der Höhenflug geht weiter, ihr geht eine Beziehung ein, alles wird intensiver. Du weißt nie genau, wo Du dich mit ihm befindest. Durch diese Unsicherheit bist Du ständig wachsam und angespannt, immer in Alarmbereitschaft, ob sich vielleicht irgendwo dunkle Wolken anbahnen.

Diese emotionale Achterbahn ist genauso anstrengend wie auch aufregend. Es hat dich gepackt. Das Schlimmste, das passieren könnte, wäre, dass er dich verlässt. Das ist eine Angst, die Du nicht vollkommen abschütteln kannst, ganz egal, wie vielversprechend alles scheint. Eine Angst, die dich und alles, was Du sagst und tust, steuert.

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3 Tage in Berlin

Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin! Berlin hat sich in den letzten Jahrzehnten zum absoluten Magneten für Künstler aus der ganzen Welt entwickelt und zieht die Menschen magisch an. Als ich dort war, ist mir aufgefallen wie international es dort ist – Berlin kann auf jeden Fall mit den großen Metropolen mithalten. Das zeigt auch die Promidichte: Hollywoodgrößen wie George Clooney, Brad Pitt oder auch Til Schweiger steigen meistens im Soho House ab und auch beim Bummel durch die Stadt kannst du zufällig in die Arme von bekannten Schauspielern und Musikern laufen – also unbedingt die Augen offen halten, denn in Berlin tummeln sie sich alle!

Für ein Wochenende ist die Stadt eigentlich zu groß um die unterschiedlichen Stadtteile – von Mitte, Friedrichshain, Prenzlauer Berg, Charlottenburg oder Neuköln – zu besuchen.

Berlin hat mich aber begeistert. War ich doch die ganze Zeit gar kein großer Fan der Stadt, so hat sich das an diesem Wochenende gewandelt.

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